02.07.2019 | Aktuelles
DAS SCHULRANZENPROJEKT 2019: DER BEDARF AN SCHULRANZEN FÜR VON KINDERARMUT BETROFFENE ERSTKLÄSSLER*INNEN STEIGT
Das Kinderglück-Schulranzenprojekt startete 2008 mit der Anfrage eines Schulranzens für einen Erstklässler. Seit einigen Jahren ist es das größte spendenbasierte Projekt dieser Art in Deutschland, da insbesondere im Ruhrgebiet die Kinderarmut sehr hoch ist. Am 18.06.2019 wurden in der Kinderglück-Halle gegenüber des Dortmunder Flughafens rund 1.800 Tornistersets an insgesamt 177 Institutionen verteilt.25 Ehrenamtliche halfen Kinderglück-Gründer Bernd Krispin dieses Großprojekt umzusetzen. Neben vielen Spenden von Privatpersonen und Unternehmen unterstützte insbesondere der Takko hilft e.V. aus Telgte das Projekt mit einer Großspende. Beide Vereine kooperieren seit 2018 in der Umsetzung von unterschiedlichen Kinderglück-Hilfsprojekten zugunsten von kranken, traumatisierten und von Kinderarmut betroffenen Kindern.
Foto: Kinderglück e.V.
Das Projekt richtet sich an Erstklässler*innen, die an ihrem ersten Schultag nicht mit einem Ranzen, sondern mit einer Plastiktüte oder einen Stoffbeutel vor dem Schulportal stünden. Allein die städtischen FABIDO-Kitas beantragten in diesem Jahr 703 Schulranzen und erhöhten ihren Bedarf um 50 Prozent im Vergleich zu 2018. Auch aus dem Kreis Unna erreichten den den Verein Anträge. 25 Ehrenamtliche halfen Kinderglück-Gründer Bernd Krispin dieses Großprojekt umzusetzen. Neben vielen Spenden von Privatpersonen und Unternehmen unterstützte insbesondere der Takko hilft e.V. aus Telgte das Projekt mit einer Großspende. Beide Vereine kooperieren seit 2018 in der Umsetzung von unterschiedlichen Kinderglück-Hilfsprojekten zugunsten von kranken, traumatisierten und von Kinderarmut betroffenen Kindern. Die Erstklässler*innen wissen zu keinem Zeitpunkt, dass der Schulranzen eine Spende ist, denn er wird von den Antragsstellern an die Eltern ohne Beisein der Kinder übergeben. Diese Handhabung ist dem Kinderglück e.V. ein großes Anliegen.
2019 erreichten den Kinderglück e.V. so viele Anträge wie noch nie. Rund 1.800 Schulranzen wurden an die Antragssteller*innen aus Kitas, Grundschulen und Jugendhilfeeinrichtungen ausgegeben.
Monatelange Planung für den einen Tag
„Monatelang planen wir dieses Projekt und am Tag der Ranzenabholung wird uns wieder bewusst, was es für ein Mammutprojekt ist. 6 LKW-Ladungen mit Tornistern mussten in der Kinderglück-Halle untergebracht werden. Insgesamt wurden 6 Tonnen an Material bewegt. Das Schöne an dieser Aufgabe ist, dass es alles Sinn macht, denn hinter jedem der 1.800 Ranzen steht ein Kind, dass so einen unbeschwerten Schulstart erleben darf. Am liebsten möchte ich alle umarmen, die uns bei der Realisierung geholfen haben. Da das schwierig wird, an dieser Stelle ein ganz herzliches Danke“, so Gründer und 1. Vorsitzender des Kinderglück e.V. Bernd Krispin.
Die Motivation für dieses Großprojekt ist eindeutig: Im Ruhrgebiet ist die Kinderarmut besonders ausgeprägt. In vielen Städten existieren Stadtteile, in denen die Hälfte der Kinder und Jugendlichen in prekären Verhältnissen aufwächst. Wenn der erste Schritt Richtung Bildung ohne einen eigenen Schulranzen beginnt, dann ist gesellschaftliche Ausgrenzung vorprogrammiert.
Allen Antragstellern gerecht werden
Der Kinderglück e.V. versucht mit seinem langjährigen Schulranzenprojekt diesem Aspekt von Kinderarmut entgegenzuwirken. Zu Beginn des Jahres werden alle kooperierenden Einrichtungen darüber informiert, dass sie Ranzenanträge stellen können. Die Einrichtungen prüfen die Bedürftigkeit der Kinder. Diese werden gesammelt und an einem zentralen Verteiltag ausgegeben. Auch nach dem Verteiltag treffen erfahrungsgemäß bis zum Herbst noch bis zu 200 zusätzliche Anträge ein. Aufgrund dessen bestellt der Verein immer eine höhere Anzahl von Ranzen, um auch diesen Antragsstellern gerecht zu werden.