Knapp 21 Prozent der Kinder und Jugendlichen in Deutschland sind von Armut betroffen. Das hat Folgen für die Bildungschancen. Kinderarmut bedeutet, dass es am Notwendigsten fehlt wie beispielsweise an Schulranzen. Kinder aus sozial schwachen Familien erleben ihren ersten Kontakt mit dem Schulsystem oft als stigmatisierend. Anders als andere Erstklässler stehen sie am Tag der Einschulung mit einer Plastiktüte oder einem Stoffbeutel anstatt eines Ranzens vorm Schulportal. Der Kinderglück e.V. versucht hier Abhilfe zu schaffen, indem es Sozial- und Kitamitarbeitern sowie Grundschullehrern möglich ist für ihre Schützlinge Anträge für ein Schulranzenset zu stellen. 2017 erhielten so rund 1.200 Kinder eine hochwertige Erstausstattung. 2018 geht der Verein aufgrund steigender Kinderarmut von insgesamt 1.500 Anträgen aus. Der Verein freut sich über Spender, die dieses Projekt unterstützen.
Chancengleichheit in Sachen Bildung beginnt sehr früh. Kinderarmut erschwert diese Gleichheit, denn es mangelt am Notwendigsten. Ein Erstkl ässler ohne Schulranzen wird vom ersten Tag an ausgegrenzt und es wird ihm vor Augen gehalten, dass er anders ist als die anderen Kinder.
„Was vor Jahren als kleines Schulranzenprojekt startete, ist heute das größte dieser Art in Deutschland. Der Kinderglück e.V. setzt sich dafür ein so viele Erstklässler wie möglich zu erreichen. Jugendämtern sowie Betreuungseinrichtungen freier Träger (Kirchengemeinden, Elterninitiativen, AWO, Caritas etc.), Kindergärten und Grundschulen stellen Jahr für Jahr mehr Anträge. 2017 waren es 1.200 Grundschüler, die so erreicht werden konnten und wir gehen in diesem Jahr von einer Steigerung der Anträge von 25% aus“, so Kinderglück-Gründer Bernd Krispin.
Durch über die Jahre entstandene Kooperationen mit Herstellern wie z. B. Ergobag, Scout und Spiegelburg kann der Verein die hochwertigen Schulranzen-Sets (inkl. Etui, Sportbeutel, Schlamper etc.) stark vergünstigt für diese Hilfsaktion erwerben und verteilen.
Die Tornister werden vor den Sommerferien von Ehrenamtlichen in der Kinderglück-Halle an die Antragssteller verteilt. Diese übergeben sie den Eltern, sodass die Kinder zu keinem Zeitpunkt wissen, dass es sich hier um eine Spende handelt. Aufgrund dessen gibt es auch keine Bilder von Erstklässlern, denn der Verein möchte, dass die Kinder ihren ersten Schultag völlig unbeschwert erleben können.
Wir freuen uns, wenn Sie uns bei diesem Großprojekt unterstützen. Gemeinsam schaffen wir vieles.
Quelle: RuhrNachrichten vom 23.05.2018